Wissen
Multiple Sklerose – was ist das?
Wie wird Multiple Sklerose diagnostiziert?
Symptome und Krankheitsverlauf der MS
Welche Möglichkeiten zur Behandlung gibt es?
MS-Behandlung: damals – heute – morgen
Tipps für das Gespräch mit Deinem Arzt
Können Kinder auch MS bekommen?
MS-Symptome im Detail: Hirnatrophie
MS-Symptome im Detail: Probleme mit der Blasen- und Darmkontrolle
MS-Symptome im Detail: Fatigue
Prof. Meuth: Moderne Strategien der MS-Behandlung
Dr. Schenk: Antriebslos und wie zerschlagen - ist ein gestörter Schlaf schuld?
Prof. Penner: Ist das Fatigue oder nur Müdigkeit?
Prof. Penner: Wenig Routine – Erfolgsrezept für unser Gehirn
Reisgies: Langfristig die Mobilität erhalten
Prof. Kleinschnitz: Die Behandlung gemeinsam mit dem Arzt festlegen?
Prof. Hellwig: Mit MS schwanger werden
Gesundheitspsychologin Althaus: Tipps zum Umgang mit der MS
Prof. Ziemssen: Brain Health – Zeit ist kostbar
Dr. Bellmann-Strobl: Therapiealltag auf dem Prüfstand
Dr. Ries: Mit der MS-Therapie pausieren?
3 Min. Lesezeit
Symptome und Krankheitsverlauf der MS
Symptome der Multiplen Sklerose als Podcast
Im MediTalk von Frau Dr. Steidl geht es unter anderem um die klinischen Beschwerden und die Vielzahl der Symptome bei MS. Außerdem erzählt die MS-Patientin Katja von ihrer Erkrankung, von Höhen und Tiefen und wie sie gelernt hat, mit der MS umzugehen.
Die Multiple Sklerose zeigt sich bei jedem Betroffenen anders. Je nachdem, an welchen Stellen es in Gehirn und Rückenmark zu einer Entzündung kommt, treten unterschiedliche Symptome auf.1 Außerdem werden die Schwere der Symptome und der Verlauf der Krankheit davon beeinflusst, wie ausgeprägt die Entzündung ist und wie oft sie aufflammt. Deshalb wird MS häufig als Krankheit der tausend Gesichter bezeichnet.
SYMPTOME
Einige Anzeichen der Krankheit sind für das Umfeld nicht unmittelbar sichtbar und werden von Außenstehenden manchmal als vorgetäuscht abgetan. Lasse Dich davon nicht irritieren. Nur weil andere Deine Symptome nicht sehen können, sind diese nicht weniger schwerwiegend.
Zu den möglichen Symptomen gehören:
MS und Depressionen
Eine Depression ist eine häufige Begleiterscheinung bei MS. Aufgrund verschiedener Studien schätzt man, dass die Hälfte der Betroffenen im Laufe ihres Lebens an einer Depression leidet. Es ist jedoch noch unklar, ob die Depression eine direkte Folge MS-bedingter Nervenschäden ist oder durch die Belastung der Krankheit verursacht wird.
SCHÜBE
Typisch für MS ist das Auftreten von sogenannten Krankheitsschüben. Man spricht von einem Schub, wenn sich bekannte Symptome verschlechtern, neue Symptome auftauchen oder bisher nicht erkennbare Nervenschäden offenkundig werden. Ein weiteres Merkmal eines Schubes ist, dass dieser Zustand über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden anhält.
Die Liste der möglichen Beschwerden bei einem Schub ist lang. Einige Beispiele sind anhaltendes Kribbeln, Lähmungen der Gliedmaßen, Bewegungseinschränkungen, Sehstörungen oder Schmerzen.
Die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten. Meist entwickeln sich die Beschwerden während eines Schubes innerhalb von Stunden oder Tagen zurück. Sie können aber auch mehrere Wochen anhalten.2,3
KRANKHEITSVERLAUF
Wie die Symptome kann auch der Verlauf der Krankheit ganz unterschiedlich ausfallen.
Die meisten Menschen mit MS weisen einen von Experten als schubförmig remittierende MS (RRMS) bezeichneten Krankheitsverlauf auf. Dabei lassen sich einzelne Krankheitsschübe abgrenzen. Die Länge der Schübe wie auch die Zeit zwischen den Schüben kann dabei sehr unterschiedlich sein.
Die primär progrediente MS (PPMS) ist eine fortschreitende Form ohne Schübe, bei der die Symptome kontinuierlich stärker werden. Selten können im späteren Verlauf zusätzlich Schübe auftreten.
Bei der sekundär progredienten MS (SPMS) beginnt die Erkrankung zunächst schubförmig und gleicht der RRMS. Später bilden sich die Symptome zwischen den Schüben nicht mehr vollständig zurück, sondern werden allmählich stärker. Im späteren Verlauf lassen sich einzelne Schübe nicht mehr unbedingt unterscheiden.
Abbildung: Zunahme der körperlichen Beeinträchtigung für die drei Verlaufsformen der MS (modifiziert nach Friedrich D. Multiple Sklerose – das Leben meistern. Stuttgart: TRIAS, 2008)1
Zeit ist ein wichtiger Faktor
Bei der Mehrheit der Menschen mit MS (rund 85 %) wird zunächst die RRMS diagnostiziert. Forscher gehen davon aus, dass sich bei 8 von 10 Betroffenen im Krankheitsverlauf daraus eine SPMS entwickelt.4 Eine frühzeitige Therapie kann diesen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und Nervenschädigungen minimieren.5
Referenzen:
1. Friedrich D. Multiple Sklerose – das Leben meistern. eBook. Stuttgart: TRIAS, 2008
2. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft. www.dmsg.de, letzter Zugriff: 13.12.2019
3. www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/was-ist-ms/, letzter Zugriff: 12.12.2019
4. www.msif.org/wp-content/uploads/2014/09/Atlas-of-MS.pdf, letzter Zugriff: 13.12.2019
5. Giovannoni G et al. Brain health: time matters in multiple sclerosis. Mult Scler Relat Disord 2016; 9(Suppl. 1): 5–48