
01 Therapie eines akuten Schubes
Bei einem akuten Schub wird meist Kortison über 3 bis 5 Tage verabreicht. Damit soll die Entzündung bekämpft und eine rasche Besserung des Zustandes erreicht werden. Tritt keine rasche Besserung ein, wird gegebenenfalls ein spezielles Blutreinigungsverfahren angewandt, zum Beispiel die Plasmapherese. Dabei wird das Blut des Patienten über spezielle Filter von verschiedenen Bestandteilen gereinigt. Dieses Verfahren ist nur an spezialisierten Zentren möglich und ausschließlich für einen schweren akuten Schub vorgesehen.
02 Therapie der Symptome
Dazu gehören zum Beispiel Präparate zur Schmerzlinderung, gegen Muskelsteifheit oder gegen Blasenstörungen. Diese sollen die Begleiterscheinungen der MS lindern und die Körperfunktionen erhalten. Physio- und ergotherapeutische Anwendungen ergänzen die medikamentöse Therapie der Symptome und dienen dem Erhalt der Beweglichkeit und der Ausdauer. Bewegung, gezielte Übungen, etwas Achtsamkeit oder gesunde Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu mildern. Dabei solltest Du darauf achten, was Dir gut tut und Dich zu nichts zwingen. Stress gilt es zu vermeiden.
03 Langfristige Immuntherapie
Um neue Schübe zu verhindern, die Stärke der Schübe zu mildern und das Fortschreiten der MS aufzuhalten, kommen als dritte Säule sogenannte Immuntherapien zum Einsatz, die den Verlauf der Erkrankung langfristig beeinflussen. Sie sollen die MS da bekämpfen, wo die Entzündungsprozesse entstehen. Langzeitdaten zeigen, dass auch ohne Dauertherapie teilweise eine über Jahre anhaltende Wirksamkeit erreicht werden kann.3
- Giovannoni G et al. Brain health: time matters in multiple sclerosis. Mult Scler Relat Disord 2016; 9(Suppl. 1): 5–48
- Confavreux C et al. Relapses and progression of disability in multiplesclerosis. N Engl J Med 2000; 343(20): 1430–8
- Coles AJ et al. Alemtuzumab CARE-MS II 5-year follow-up: Efficacy and safety findings. Neurology 2017; 89(11): 1117–26