
Meine 1. Wahl fällt mittlerweile auf meine Frau Mandy (sorry, Christine :-D). Auch wenn sie selber nicht an der MS erkrankt ist, hat sie mir von Anfang an Mut zugesprochen und mir bei allem zur Seite gestanden. Die Situation war und ist auch für sie nicht einfach. Gerade in Bezug auf ihre berufliche Situation. Mandy arbeitet selber in der Pflege und pflegt zwei an MS erkrankte Patienten. Sie weiß genau, was die MS mit sich bringen kann. Trotzdem entschied sie sich dafür, gemeinsam den Weg mit mir zu gehen. Möge kommen, was wolle. Dafür bin ich ihr zutiefst dankbar.
Die Krankheit betrifft ja nicht nur den Erkrankten selber, sondern auch die Angehörigen. Mandy selber hat sich in einer Gruppe für „MS-Angehörige“ angemeldet, um dort ihre eigenen Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch wenn wir eigentlich offen über alles reden, gibt es bei ihr Gedankengänge, die sie nicht unbedingt mit mir teilen kann oder dies vielleicht auch nicht möchte. Das respektiere ich voll und ganz. Denn auch meine Gedanken sind für sie als Nichtbetroffene nicht immer nachvollziehbar. Oft ist es ja so, dass man besser mit Fremden sprechen kann, da diese in ihren Meinungen nicht wertend sind.
Anders ist es bei den eigenen Angehörigen. Als Mutter, Vater, Schwiegereltern etc. ist die Sorge um die Krankheit anders. Ich denke, Mandy und ich haben einen guten und vor allem ehrlichen Weg gefunden, noch viele gemeinsame Jahre mit der MS zu verbringen. Jetzt leben wir unser Leben endlich so, wie wir es für richtig halten, und nicht, wie die Gesellschaft es von uns erwartet. Die MS gehört jetzt zur Familie. Von Montags bis Sonntags und das jede Woche.
Wir beide haben in den letzten 5 Jahren viele Menschen mit Multipler Sklerose kennengelernt – sowohl mit milden als auch mit schweren Verläufen. Und wir beide haben festgestellt, dass alle diese Betroffenen glücklich und selbstbewusst sein können und sich durch die MS nicht die Lebensfreude nehmen lassen.
„Wir alle sind Helden. Ob die Erkrankten selber oder ihr Umfeld.“

