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MS hat 1000 Gesichter und ebenso viele MYTHEN gibt es!

Oft ist es einfach Unwissenheit, die uns mit den merkwürdigsten Aussagen bedrängt. Dann kann man auch einmal schmunzeln – denn natürlich ist niemand allwissend und man hat dadurch immerhin die Chance, das Gegenüber aufzuklären. Schlimmer ist es, wenn uns Nahestehende, die sich eigentlich mit unserer Erkrankung befassen könnten, mit verwunderlichen Tipps und Rat-SCHLÄGEN kommen. Im Endeffekt heißt es deshalb für mich immer und immer wieder:
!!Aufklärung ist zum besseren Verständnis wichtig!!
Mythos 1: Der aus meiner Sicht am häufigsten genannte Mythos ist, dass MS „Muskelschwund“ sei!
- Nein, das ist eine völlig andere Erkrankung und MS heißt „Multiple Sklerose“!
Mythos 2: „Mit MS ist das Leben doch zu Ende!“
- Nein, mit MS verändert sich vieles – man könnte auch sagen: MS ist nicht das Ende, nur ein neuer Anfang!

Mythos 3: Mit MS darf man keine Anstrengung haben!
- Nein! Man darf Sport machen und sollte sich sogar viel bewegen, damit die Muskulatur „geschmeidig“ bleibt und man Kraftreserven aufbauen kann!
Mythos 4: MSler und Behinderte können nicht sexuell aktiv sein.
- Meiner Erfahrung nach können und dürfen MSler sexuell aktiv sein, allerdings gibt es wohl ein paar Hindernisse und Probleme wie Impotenz, Erektionsstörungen oder Sensibilitätsstörungen, die den Sex erschweren.
Mythos 5: MS-Frauen können oder sollten keine Kinder bekommen.
- Im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden. Nach meinen Informationen können Frauen mit MS genauso gut und sicher schwanger werden wie gesunde Frauen – auch die Schwangerschaft und die Geburt sind nicht anders. Es muss aber vorher mit einem Arzt gesprochen werden, zum Beispiel zur Frage wann eventuelle Medikamente entsprechend abgesetzt werden müssen.
- Ich habe noch nicht gehört, dass Männer mit MS weniger zeugungsfähig wären als Nicht-MSler!

Mythos 6: MS heißt nicht, dass man im Rollstuhl „landet“!
- Zwangsläufig muss niemand als Pflegefall enden – es gibt natürlich verschiedene Verlaufsformen und auch unterschiedliche Schweregrade der MS. Allerdings habe ich die MS auch als unkalkulierbar kennengelernt und doch sind nur die wenigsten MSler auf einen Rollstuhl angewiesen.

Mythos 7: Mit MS kann man nicht mehr genauso viel Spaß haben wie ein Gesunder.
- Abgesehen von wirklich schweren Fällen kommt es meiner Meinung nach oft auf die innere Einstellung, aber auch auf das soziale Umfeld an. Spaß haben bedeutet „Freude am Leben“!

Mythos 8: MS ist eine psychische Erkrankung!
- Nein, MS ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems und kann per MRT nachgewiesen werden: MSler haben sogenannte Läsionen im Gehirn und/oder Rückenmark – das sind die Entzündungsherde und Narben, die sich aufgrund der Erkrankung gebildet haben.
Mythos 9: Du bildest dir deine Erkrankung nur ein! Man sieht dir doch gar nicht an, dass du krank bist!
- Nein, wie oben beschrieben ist MS nachweisbar und bislang eine unheilbare Erkrankung.
- Es gibt viele unsichtbare Symptome, die trotzdem sehr beschwerlich sind und – wie beispielsweise die Fatigue – oft erhebliche Einschränkungen mit sich bringen!

Mythos 10: MS führt immer zur Lähmung!
- Nein, auch das ist nicht zwangsläufig so und bei jedem Patienten anders!

Es gibt natürlich noch viele andere Mythen zur MS, aber dies waren meiner Meinung nach die gängigsten! Wichtig ist, dass sich Neuerkrankte nicht davon ablenken oder gar niedermachen lassen …
Wir MSler sind auch Menschen – nur krasser! ;-)

GZDE.MS.19.03.0182
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