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Haustiere und wundervolle Seelenheilung

Haustiere und wundervolle Seelenheilung

Hätte mir vor einigen Jahren jemand gesagt, ein Hund könne auf einer bestimmten Ebene heilen – ich hätte verständnislos geschaut. Nun, nachdem wir unseren Smiley seit einigen Jahre bei uns haben, weiß ich mit Gewissheit, dass eine Tierseele heilen kann. Sie ist etwas Besonderes und gerade für Menschen mit Behinderung, wie für jeden Gesunden aber auch, eine Bereicherung. Für uns Gehandicapte vielleicht eine besondere, andere Bereicherung.

Es ist bekannt, dass Haustiere ihren Besitzern guttun (umgekehrt hoffentlich ebenfalls). Mir geht’s vor allem um das, was Hunde oder andere Haustiere unserer Psyche und somit auch unserem Körper Gutes tun. Denn neben den physischen Auswirkungen können Tiere darüber hinaus tatsächlich der Psyche enorm guttun. Wer ein Haustier hat, fühlt sich nicht nur weniger einsam, sondern findet tatsächlich leichter Anschluss an andere Menschen. Das ist aber nur die eine Seite, denn ich habe mit meinem Hund Smiley, den ich immer meinen „Seelenhund“ nenne, schon die Erfahrung gemacht, dass er mir meine „Fatigue“ wegzaubern, viele meiner Sorgen vertreiben kann und mich so glücklich im AUGENBLICK macht, dass ich diesen einzigartigen Moment mitnehmen kann …. mit in den weiteren Tag, mit in die nächste kommende Anstrengung und mit hinein in depressive Phasen, aus denen ich so viel schneller wieder herausfinde.

Emotionale Fatigue kann er übrigens wirklich wegzaubern – diese gegenseitige Liebe und Zuneigung, das gegenseitige blinde Vertrauen – das ist HEILUNG! Es ist weit mehr als nur wohltuend, oder schön – es ist Nahrung für die Seele und Stoff für den Körper, es ist eine Liebe und innerliche seelische tiefe Heilung der besonderen Art. Und dann kommt seine süße feuchte Nase und stupst mich zart, seine Kulleraugen schauen mich tief und berührend an – und plötzlich spielt nichts mehr eine Rolle: ich sehe in eine Seele, die mir helfen möchte. Ich spüre es, körperlich und seelisch – mein Körper und mein Geist fühlen sich aufgefangen. Und wieder staune ich, wie unwichtig es einem Hund bzw. Tier ist, ob ich mit den Augen sehen kann, ob ich schwanke oder ob ich dick oder dünn bin. Ihm sind meine Handicaps völlig egal, er liebt mich. Mich, so wie ich bin. Diese Erfahrung lässt mich tiefe Dankbarkeit spüren. Geschenkte Augenblicke voller tiefer Freude… Augenblicke, in denen Handicaps keine Rolle spielen, sondern wo sich Herzen sehend berühren.

Danke Smiley, Du Seelenhund. Diese Augenblicke sind kostbar, weil sie mir zeigen, dass ich auch mit Beeinträchtigungen wertvoll bin.
Die meisten Hunde spüren es, wenn es ihrem Besitzer nicht gut geht. Ich weiß von Vorträgen und Lehrgängen, die ich besucht habe, dass Hunde auch „DNA riechen“ können – sie riechen, dass eventuell mit ihrem Frauchen etwas „nicht stimmt“, sie spüren, wenn es uns nicht gut geht und möchten „helfen“. Besonders empathische Hunde spüren es noch eher und geben „alles“, um ihr Frauchen wieder fröhlich zu sehen. Es gibt Hunde, die können am Atem eines Menschen Lungenkrebs erkennen. Oder sie spüren, dass ihr Herrchen gleich eine Unterzuckerung bekommt. Auch wenn wir das als Men-schen nicht wirklich „verstehen“ können – Beweise gibt es genug.

Ich weiß, dass mein Hund von Beginn unserer Beziehung an bergauf immer neben mir läuft – das macht er bei niemand anderem: er weiß einfach, dass dies für mich beschwerlich ist! Wenn ich eine schwere Fatigue habe, ist er entweder ganz still (als ob er mir keine „Arbeit“ machen möchte), oder er kommt zu mir und lässt sich streicheln. Ich habe sogar schon mitbekommen, dass er, wenn meine Fatigue wieder besser wird, versucht, mich zum Lachen zu bringen, indem er lustige Pirouetten oder Ähnliches dreht. Oder aber er fordert mich und zeigt mir an, dass er hinaus in den Garten möchte, was bedeutet, dass ich aufstehen muss. Am Anfang wollte ich dem Wunsch nicht nachkommen, da es mir so beschwerlich erschien, nun auch noch aufstehen zu müssen. Aber irgendwann ließ ich mich „überreden“ und siehe da: dieses Bewegen und etwas für ihn zu „tun“ – das heißt fürsorglich sein zu können und dies mit Liebe erwidert zu bekommen – hat mir über die letzten Zuckungen meiner Fatigue hinweggeholfen.

Es ist wirklich unglaublich, was er bewirken kann, was er mir Gutes tut und wie ich emotional auf ihn reagiere.

Ich schaue in seine Augen, ich streichle ihn und kuschle mit ihm und spüre seine Zuneigung, seine Treue und inhaliere seine Energie, die er mir schenkt. Er verschenkt sie zum Glück großzügig, er scheint geradezu mit ihr um sich zu werfen, um mich wieder mit Energie aufzuladen. So etwas ist einmalig, es ist ein Geschenk.

Danke Smiley, dass Du in unser Leben und in mein MS-Leben getreten bist, danke, dass es Dich für uns und mich gibt und dass ich so „Etwas“ erleben darf. Ganz sicher ist es etwas sehr Besonderes und viele chronisch Kranke, die ein Haustier haben, werden dieses Gefühl kennen.

Seelenhund „Smiley“

MAT-DE-2004464 v1.0 (102020)