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Mit dem Rollstuhl über die Kirmes in Soest
Es gibt nicht nur die fünfte Jahreszeit in den Karnevalshochburgen, es gibt sie auch in Soest und die hat rein gar nichts mit Karneval zu tun. Ich schreibe heute eine kurze Story über die größte Altstadtkirmes Europas, alles andere ist Jahrmarkt.
Einmal im Jahr steht Soest Kopf
Für die Soester gibt es keinen großen Karneval. In Soest (NRW) bedeutet die fünfte Jahreszeit Folgendes: fünf Tage Spaß, Spaß und nochmal Spaß! Für die meisten Soester ist die Kirmes das Highlight des Jahres, viele von ihnen sparen das ganze Jahr dafür.
Sobald ein Strippenzieh-Unternehmen Ende Oktober in die Stadt kommt und kilometerlange und Zentimeter starke Stromkabel durch die halbe Altstadt legt, kommt dann langsam Vorfreude bei vielen Bewohnern auf. Die einen freuen sich bis ins Unendliche und die anderen bekommen die Krise und verreisen in der Zeit der Kirmes.
Bereits den Sonntag vor der Eröffnung (immer der erste Mittwoch nach Allerheiligen) dieses Mega-Events tummeln sich unzählige Menschen in den Gassen, um sich den Aufbau der Attraktionen anzusehen. Auch Natalie und ich schauen uns das an, nur anders als andere. Wir haben den „Kirmesaufbauspannertag“ erfunden.
Beim Aufbau der Kirmes ist mir wieder positiv aufgefallen, dass es immer mehr blaue Rampen für Rollstuhlfahrer gibt. Solch eine Rampe ist länger und dadurch kann man Kabelkanäle besser überfahren.
Steht die Kirmes dann endlich, gibt es Fahrgeschäfte, die ca. einen Meter oder weniger von einem Fenster entfernt stehen. Wenn die Gondeln nicht so schnell wären, könnte man den Fahrgästen einen Kaffee reichen!
Die Ruhe vor dem Sturm!
Eine Nacht vor Kirmesbeginn, welch eine Ruhe. Eine Ruhe, die es in den nächsten fünf Tagen nicht geben wird. Sobald unser Bürgermeister Mittwochmittag das Fass Bier ansticht, geht es los, dann steht Soest fünf Tage Kopf! Jedes Jahr kommt ca. eine Million Gäste auf die Kirmes, man bedenke dabei, dass Soest rundgerechnet nur 48.000 Einwohner hat. Es ist eine logistische und organisatorische Meisterleistung, dass das alles so funktioniert.
Aber zurück zum Thema „Mit dem Rolli über die Allerheiligenkirmes“. Also ich sage es mal so: Wer Platzangst hat, ist abends auf dieser Kirmes fehl am Platz! Da kann es schon mal vorkommen, dass man mit dem Rollstuhl für 100 Meter ca. 15–20 Minuten braucht. Anders sieht es mittags bis spätnachmittags aus, da kommt man ganz gut über die Kirmes.
Aber zurück zum Thema „Mit dem Rolli über die Allerheiligenkirmes“. Also ich sage es mal so: Wer Platzangst hat, ist abends auf dieser Kirmes fehl am Platz! Da kann es schon mal vorkommen, dass man mit dem Rollstuhl für 100 Meter ca. 15–20 Minuten braucht. Anders sieht es mittags bis spätnachmittags aus, da kommt man ganz gut über die Kirmes.
Spaß, dass kommt dabei rum, wenn man Kumpels machen lässt! Keine Panik, der Scooter war aus!
Ich liebe Soest und ich liebe die Allerheiligenkirmes. Was ich nicht liebe, ist die Toilettensituation. Man stelle sich das mal vor, es gibt auf EUROPAS GRÖSSTER ALTSTADTKIRMES (ca. 90.000 Quadratmeter, ca. 400 Schausteller) in der Regel nur fünf öffentliche Behindertentoiletten. Ich ärgere mich jedes Jahr über die Kirmesplaner der Stadt. Wenn ich mich in Soest nicht auskennen würde, wäre ich aufgeschmissen. Es kann doch nicht so schwer sein, ein oder zwei kleine WC-Container irgendwo noch unterzubringen.
Nichtsdestotrotz finde ich, dass es für Rollstuhlfahrer gut möglich ist, die Allerheiligenkirmes in Soest zu besuchen und zu genießen. Es sollte euch Anfang November eine Reise wert sein. Ich hoffe, dass euch dieser Artikel gefallen hat.
LG
Torsten
MAT-DE-2301291-1.0-05/2023
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