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Mai ped, bitte!

Multiple Sklerose in der Partnerschaft

„Mai ped“ – „nicht scharf“. Das sollte einer der ersten Sätze sein, die man sich vor dem Start einer Thailandreise einverleiben sollte – außer natürlich, du magst es scharf, dann wäre eher „ped mak mak“ („sehr scharf“) der richtige Satz für dich.

Fangen wir aber doch erstmal von vorne an. Gleich zu Beginn meines ersten Thailandaufenthaltes erging es mir wie wahrscheinlich den meisten Menschen, die das erste Mal nach Asien reisen – mein Magen streikte. Rückblickend würde ich diese Magenprobleme allerdings ebenfalls auf Stress, Vorfreude und eventuell auch auf die MS zurückführen. Ich hatte vorab versucht, mich auf das Thai-Essen vorzubereiten, z. B. indem ich in thailändischen Restaurants gegessen habe. Damals hatte ich ja noch keine Ahnung, dass das alles nicht so wirklich authentisch ist. Ich nenne es gerne die westliche Version von Thaiessen. Wenn man mal etwas genauer drüber nachdenkt, kann es einem schon komisch vorkommen, dass es „Asia Restaurants“ gibt, in denen man authentisches Asia Food erwartet. Asien ist ein Kontinent mit über 40 Ländern, von Teilen der Türkei über Indien, Burma, Kambodscha bis hoch nach Nordkorea … aber ich schweife ab!

Was erwartet dich in diesem Artikel eigentlich?

Ich möchte dir in diesem Artikel die thailändische Küche etwas näherbringen. Dabei werde ich nicht besonders auf MS eingehen, da ich wegen der MS keine bestimmte Ernährung befolge. Aus ethischen Gründen war ich zwei Jahre lang Vegetarierin und versuche auch heute noch, weitgehend auf Fleisch zu verzichten. Milch an sich habe ich das letzte Mal 2013 getrunken und benutze für Müsli usw. Sojamilch. Meerestiere wie Fisch und Shrimps esse ich allerdings ziemlich häufig und letztere sind Bestandteile eines meiner Lieblingsessen in Thailand. Welches das ist? Das erfährst du jetzt!

Multiple Sklerose thailändisches Essen

Pad Thai Gung, bitte!

Die meisten Menschen verbinden mit thailändischem Essen höchstwahrscheinlich zuallererst Pad Thai. Pad Thai gibt es in vielen verschiedenen Variationen, die allerdings meist tierische Produkte beinhalten. Falls du keine tierischen Produkte zu dir nehmen möchtest und/oder allergisch bist, dann pass bitte besonders gut auf – in den meisten Gerichten in Thailand ist Fischsoße oder auch Hühnerbrühe verarbeitet (Suppen, Salate …). Es ist nicht unmöglich, sich in Thailand vegetarisch oder vegan zu ernähren, allerdings bedarf es mehr Planung und Kommunikation. :-) Nun aber erstmal zurück zum Pad Thai – welche Zutaten beinhaltet dieses äußerst deliziöse Gericht denn nun eigentlich? Traditionell sind es Reisbandnudeln mit verquirlten Eiern (manchmal auch als Omelette drum herum) in einer Soße, die aus Tamarinde, Palmzucker und Fischsoße besteht. Weitere Zutaten können Chili, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Sojasprossen, Tofu und zerstoßene Erdnüsse sein. Garniert wird es in meinem Lieblings-Pad-Thai-Place mit frittiertem Schweinebauch (den ich persönlich aber nicht besonders mag und leider viel zu oft vergesse, abzubestellen) sowie frittierten … ja, das habe ich leider bis heute nicht rausgefunden, was das andere Frittierte ist! :D Dazu werden frische Frühlingszwiebeln, Sojasprossen und eine halbe Limette serviert. Ich esse mein Pad Thai am liebsten mit Gung – Gung bedeutet Shrimps/Garnelen in Thai! :-)

Multiple Sklerose thailändisches Essen

Ganz nach deinem Geschmack!

In den meisten Restaurants in Thailand stehen auf dem Tisch verschiedene Gewürze bereit, damit du dein Essen so würzen kannst, wie es dir gefällt. In meinem Lieblingsrestaurant für Pad Thai hast du die Auswahl zwischen Zucker, Chilis, Fischsoße und einer Art Chili-Essig-Soße. Normalerweise nimmt man immer von allem etwas, damit alle Geschmackssinne berührt werden. Das Besteck (Stäbchen, Gabel und Löffel – Messer findest du so gut wie nie) liegt oftmals in einer Plastikbox auf dem Tisch für dich bereit. Eine große Portion kostet in meinem Lieblingsrestaurant 40 Baht (= ca. 1 €), in Bangkok habe ich allerdings auch schon 150 Baht (= ca. 4 €) für eine Portion Pad Thai bezahlen müssen. Der Preis des Gerichts variiert je nach Standort, denke ich, da ich die 150-Baht-Portion in einer Touristengegend verzehrt habe. Ich empfehle dir wärmstens, einmal Pad Thai probiert zu haben – es ist wirklich köstlich!

Ein Stück Thailand in deiner Küche

Du möchtest jetzt ganz genau wissen, wie Pad Thai schmeckt? Kein Problem! Nachfolgend möchte ich dir ein Pad Thai Rezept für 4 Personen an die Hand geben, damit du dir ein Stück Thailand in deine Küche zaubern kannst. Schürze bereit? Los geht’s!

Kleiner Tipp: Wenn es dir schmeckt, dann kannst du das auf Thai folgendermaßen ausdrücken: „Aroi mak mak“ – das bedeutet „sehr, sehr lecker“! :-)

Genieße nun dein allererstes selbstgekochtes Pad Thai – guten Appetit!!

Zutaten

Für die Soße:

  • 1 Packung fertige Pad Thai Soße – gibt es z. B. im „Asia Markt“ oder online

oder:

  • 3 EL Tamarindenpaste
  • 4 EL Palmzucker oder braunen Zucker
  • 5 EL Fischsoße/Sojasoße für Vegetarier/Veganer
     

Weitere Zutaten:

  • 300 g Reisbandnudeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Packung Tofu (ich benutze hierfür am liebsten Mandel-Nuss-Tofu)
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 2 Eier
  • 1 Tasse Wasser
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 Handvoll Sojasprossen
  • 3 Limetten
  • Sojasoße oder Fischsoße
  • 1 frische Chili oder getrocknete Chiliflocken
  • 1 Handvoll gehackte Erdnüsse
  • wahlweise noch Hühner- oder Schweinefleisch oder Garnelen
Multiple Sklerose Zubereitung thailändisches Essen

Zubereitung

Schritt 1:
Die Reisbandnudeln entweder mit kochendem Wasser übergießen oder im Wasser kochen und ca. 3–8 Minuten warten, bis sie weich sind. Danach abgießen und zur Seite stellen. Den Knoblauch klein und den Tofu in Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen und das weiße untere Ende in kleine Streifen schneiden, das grüne obere Ende beiseitelegen. Die Sojasprossen waschen und ebenfalls beiseitelegen.

Schritt 2:
Falls du dich dazu entschieden hast, die Soße selbst zu machen, vermische alle Zutaten und erhitze diese in einem Topf bei niedriger Hitze. Danach die Soße ebenfalls beiseitestellen.

Schritt 3:
Erhitze nun das Pflanzenöl in einem Wok oder einer Pfanne und brate den Tofu sowie den Knoblauch darin an. Lösche alles mit dem Saft einer Limette ab. Falls du dich entschieden hast, dein Pad Thai mit Gung (Garnelen), Hühnchen (Gai) oder Schweinefleisch (Moo) zu essen, dann füge dies jetzt hinzu. Schneide das Fleisch vorab in kleine Stücke – Messer findest du als Besteck in Thailand kaum, gegessen wird überwiegend mit Gabel und Löffel.

Schritt 4:
Schlage nun die Eier in die Pfanne und vermische die Zutaten miteinander. Sobald alles angebraten ist, füge die Nudeln sowie die Soße hinzu und mische alles durch. Falls die Mischung zu trocken aussieht, füge etwas Wasser hinzu.

Multiple Sklerose Zubereitung thailändisches Essen

Schritt 5:
Füge nun noch die weißen Enden der Frühlingszwiebeln sowie eine Hälfte der Sojasprossen hinzu und koche alles für ca. 3 Minuten gut durch.

Schritt 6:
Richte das fertige Pad Thai auf einem Teller an und schmecke es mit Limettensaft, Chiliflocken, Erdnüssen sowie wahlweise Fisch- oder Sojasoße ab. Vergiss nicht, die übrigen Sojasprossen hinzuzufügen. Die grünen Teile der Frühlingszwiebeln werden dazu gegessen, einfach nach einem Löffel Pad Thai einen herzhaften Bissen abbeißen. Natürlich kannst du sie auch klein schneiden und über dein Pad Thai streuen, wie du magst! :-)

Multiple Sklerose Zubereitung thailändisches Essen

GZDE.MS.18.10.0814