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COVID-19 verändert alles!

Torsten Einblick zu Corona

Ist die Welt für mich jetzt hell oder dunkel? Für mich ist die Welt eigentlich immer hell! 

Ich wurde letztens vom Einblick-Bloggerteam gefragt, ob ich nicht Bock auf einen Beitrag zum Thema „Corona“ habe und wie ich darüber denke und damit umgehe. Ich habe dann einfach mal „Ja“ gesagt. Als ich mich dann richtig mit dem Corona-Kram auseinandergesetzt habe, habe ich mir einige Fragen gestellt und auch für mich beantwortet. Dazu gehörten zum Beispiel:

Gehöre ich wirklich zur Risikogruppe? Nur bedingt. Wegen der MS nicht wirklich, da ich keine Immunblablabla-Therapie mache. Anders ist es mit dem Rolli: Als Rollifahrer zähle ich zur Risikogruppe. Das hat wohl was mit der Belüftung der Lunge zu tun.

Habe ich genug Freunde, die mir durch diese schwierige Zeit helfen? Ja, ich habe zum Glück einige Freunde und Bekannte, die mich unterstützen bei allen möglichen Sachen.

Was mache ich, wenn ich in Quarantäne muss? Reiskörner zählen? Natürlich nicht, zum Glück fällt mir immer was ein, zum Beispiel neue Bilder machen.

Bei all den Fragen, die ich mir gestellt habe, habe ich dann aber schnell gemerkt, dass ich mir viel mehr Gedanken und Sorgen über andere Menschen oder Dinge mache als über mich selbst. Für mich persönlich ist es zurzeit zwar nicht so cool wie vor Corona, aber ich habe wegen meiner angeborenen Krankheit und der MS schon einiges erlebt und mache mich wegen Corona nicht wirklich fertig.

Viele chronisch Kranke, mich eingerechnet, sehen die ganze Sache mit den ganzen Einschränkungen, glaube ich, ein bisschen lockerer oder entspannter als gesunde Menschen.

Ich für meinen Teil bin es wegen der MS eh gewohnt, mit Einschränkungen zu leben. Natürlich ist es nicht schön, dass alle Läden außer denen des täglichen Bedarfs geschlossen waren oder man nicht zu irgendwelchen Konzerten, Veranstaltungen, Gottesdiensten gehen kann/konnte oder sich mit mehreren Freunden treffen, aber es ist jetzt so, wie es ist.

Multiple Sklerose

Wenn ich ehrlich bin, dann grinse ich manchmal, wenn ich so Sachen lese oder höre wie „Oh Mann, wie halte ich das durch ohne mein Lokal oder meine Kneipe?“, „Wann kann ich wieder ohne Mund-Nasen-Schutz shoppen?“ oder „Wann kann ich wieder in den Urlaub fahren oder fliegen?“.

Für uns ist so was Normalität: Geht es heute oder geht es heute nicht? Wir freuen uns dann, wenn irgendwas klappt und wenn es nur eine Kleinigkeit ist.

Viele Menschen merken erst jetzt in dieser Krise, wie gut es ihnen geht und was ihnen fehlt, wenn sie es vermissen oder darüber nachdenken. Was sie immer als selbstverständlich gesehen haben, ist jetzt nicht mehr selbstverständlich.

Menschen mit Behinderung oder chronisch Kranke leben ständig mit unzähligen Einschränkungen, Tag für Tag. Wir sind es halt mehr oder weniger gewohnt, Dinge als nicht selbstverständlich zu sehen und können dadurch eventuell besser mit der jetzigen Situation umgehen. Die meisten von uns haben gelernt, mit Einschränkungen und Ängsten zu leben oder Dinge schnell umzuplanen, weil es nicht anders geht.

Oder wir können wahrscheinlich auch besser die Hilfe von anderen Menschen annehmen, wenn wir es selber nicht schaffen, was wir vorhaben. Damit hatte ich zwar am Anfang auch so meine Probleme, aber mittlerweile klappt es gut. Unter dem Motto: „Du musst es nicht selber können, Du musst nur jemanden kennen, der es kann.“

Ich für meinen Teil habe schnell gemerkt, dass nicht alles negativ an diesem Virus ist. Zum Beispiel sorgt das Coronavirus gerade für eine kleine Verschnaufpause für die Umwelt, eine Entschleunigung im Alltag, viele Menschen nehmen mehr Rücksicht aufeinander, einige Menschen haben das Händewaschen wiederentdeckt und ganz toll sind die Nachbarschaftshilfe oder die Hilfsangebote im Internet.

Was mich aber total erschüttert, sind Leute, die diese Pandemie herunterspielen und irgendwelche Behauptungen, abstruse Verschwörungstheorien im Internet verbreiten. Ich finde es erschreckend, dass einige Bürger so einen Scheiß glauben. Wenn solche Menschen sich mal die Mühe machen würden, das zu hinterfragen, dann würden sie vielleicht auch merken, dass nichts dahinter ist und das nur Hetzerei und Panikmache von irgendwelchen Deppen ist. Also liebe Leute, teilt bitte nicht einfach irgendeinen Scheiß, überprüft es doch vorher mal. Die Mühe wird sich aber leider wahrscheinlich kaum einer machen.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei den ganzen Menschen bedanken, die unser Land am Laufen halten und gehalten haben!!! Ohne Euch wären wir am A…. Danke!

Ich hoffe, dass Euch mein Artikel zum Thema „Coronavirus“ einen kleinen Einblick gegeben hat, wie ich darüber denke.

Euer Torsten

MAT-DE-2005225