2 Min. Lesezeit

Sebastian - Echt MS! Angehörige mit MS | 1000 Gesichter #32

Zum zweiten Mal reisen wir für „Tausend Gesichter“ ins schöne Österreich – diesmal, um Sebastian und seine Verlobte Sarah zu treffen.

Sebastian ist aus beruflichen Gründen nach Österreich gezogen und hat dann in Salzburg Sarah kennengelernt.

Sebastian ist als Angehöriger gleich doppelt von MS betroffen. Als er noch ganz jung war, erhielt seine Mutter ihre Diagnose. Und dann Jahre später, als er Sarah schon kannte, bekam auch sie diese Nachricht.

MS im Doppelpack

Die beiden heißen uns mit Tee und kleinen Leckereien willkommen und wir beginnen nach dem Kennenlernen mit dem Interview. Sebastian hatte mir schon vorab ein wenig von seiner Geschichte erzählt, aber seine Erlebnisse und seine Lebenseinstellung beeindrucken mich umso mehr, als er sie mir persönlich und ausführlich schildert.

Sebastian und seine Erfahrungen mit MS - Multipler Sklerose

In seiner Kindheit hatte die Krankheit viele Fragezeichen für ihn. Sie verlief zunächst langsam und nicht so auffällig. Sebastians Mutter wollte immer die Starke für die Familie sein und hat wenig über ihre MS geredet. Das hat für Verwirrung und teilweise auch für Unverständnis bei Sebastian geführt. Als er dann bei seiner Freundin Sarah das zweite Mal mit der MS konfrontiert wurde, lernte er die MS noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen, denn Sarah bekam innerhalb kürzester Zeit viele heftige Schübe.

Dreh mit Sebastian im Wald

Nach dem Interview bekommen wir ein kleines Privatkonzert von Sebastian. Die Musik hilft ihm in schweren Zeiten, verrät er mir später noch. Ich hätte ihm noch den ganzen Nachmittag zuhören können. Am Abend spazieren wir mit dem Paar durch ein paar Straßen Salzburgs. Nachdem wir den Tag über die abenteuerliche Achterbahnfahrt von Sarahs MS zu hören bekommen haben, ist es irgendwie schön zu beobachten, wie seelenruhig die beiden nun zusammen sein können. Es fasziniert mich, auch ein wenig mitzuerleben, wie sehr sich die MS bei Sarah – von außen betrachtet – wieder beruhigt hat.

Zum Abschalten in die Natur

Am zweiten Tag entführt uns Sebastian in das idyllische Bluntautal. Hier hat er den letzten Tag vor Sarahs erstem Schub mit ihr verbracht. Er erzählt mir auf dem Weg, dass er aufgrund der Erinnerung an diesen Tag lange Zeit gar nicht herkommen konnte. Dabei genießt er es immer sehr, in der Natur zu sein. Es bringt ihn immer wieder runter. Wir verbringen den ganzen Tag an diesem wunderschönen Ort und lassen ihn auf uns wirken.

Dreh mit Sebastian am Fluss

Als wir uns verabschieden, nehmen wir ein Gefühl von Ruhe und Stärke mit zurück. Ja, Sarahs MS ist echt. Sie hat echt zugeschlagen und sie beide durch einen Strudel von Emotionen geschickt. Aber Sebastian sieht das alles trotz der schweren Zeiten, die hinter ihnen liegen, positiv. Er hat viele gute Entwicklungen bei Sarah und auch bei sich ausmachen können. Und jetzt? … bekommen die beiden sogar bald ein Baby. Alles Liebe!

MAT-DE-2302535-1.0-06/2023