Heike

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Wie Kreativität hilft, der MS die Stirn zu bieten!

Arm in Arm am Strand dem Sonnenuntergang zuschauen

Kreativität ist etwas Schöpferisches! Sie hilft uns, auf fantasievolle und gestaltende Weise zu denken und zu handeln. Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, das sowohl neu als auch nutzbringend ist.

Mitten in der Kreativität befindet man sich in einem laufenden Prozess und im besten Fall im „Flow“! Wenn man im Flow ist, ist man ganz bei sich. Ganz bei sich zu sein, hat etwas Meditatives und somit direkt mit innerer Einkehr zu tun.

Wer kreativ ist, ist neugierig, risikobereit, wissensdurstig, folgt seinen Leidenschaften und entdeckt neue und kann gut von „Normen“ abweichen. Er befindet sich also außerhalb des Denkens, des Kreisens rund um die Erkrankung, da er sich spontan, leidenschaftlich und optimistisch seinem kreativen Tun widmet. Es kommen freudige Emotionen auf, denn man freut sich auf das bevorstehende kreative MACHEN, man überlegt sich Techniken, Farben und Ausarbeitungen und verlässt damit den Weg der faden Krankheitsroutine.

Und natürlich fördert Kreativität auch viele Bereiche, wie beispielsweise die kognitive Leistungsfähigkeit, die Motorik und vor allem die Schöpfungskraft. Das tut gut und bringt uns gedanklich weg von der MS.

Klar, mit Beeinträchtigungen kann man gewisse Dinge eventuell nicht machen, weil sie zu diffizil sind oder wir taube und/oder zittrige Hände haben und so weiter. Aber sinnvollerweise sucht man sich ja jene Dinge aus, die man bewältigen kann – trotz Beeinträchtigung!

Ich male zum Beispiel leidenschaftlich gerne und dabei kommt es mir gar nicht nur auf das Ergebnis an sich an, sondern auf die Verbundenheit meiner Hand mit den Materialien, mit der Leinwand … Mein Geist wird frei und „fliegt“…. das hat für mich etwas schöpferisch Zufriedenstellendes! 😊

Ich bastele auch sehr gerne und auch wenn ich dann ab und zu an meine motorischen und kraftbedingten Einschränkungen stoße, kann ich es genießen. Ich kann Pausen machen und mir sagen: „Morgen ist ein neuer Tag!“ Mein Anspruch ist es nicht, alles punktgenau fertig zu haben, sondern der Weg ist das Ziel und das macht richtig gute Laune!

Meditierend schöpferisch tätig sein

Für mich hat das kreative Schaffen immer etwas von Meditieren. Ich bin dann „voll bei der Sache“, ich bin im Flow und meine Gedanken beziehen sich auf das schöpferische Ereignis. Die MS? Sie spielt hier nur eine periphere Rolle – ich gebe ihr keinen Raum. Klar, sie meldet sich gerne, wenn mir wiederholt der Pinsel aus der Hand fällt oder ich einen Krampf in der Hand bekomme, wenn ich bastele. Aber hey: Ist es nicht wunderbar, dass ich überhaupt in der Lage bin, mich kreativ zu beschäftigen? Ist es nicht toll, dass ich die Zeit und die Muße dazu habe?

Ein Blinder wird es sich nicht zur Aufgabe machen, ein Buch zu lesen. Und so plane ich auch nur solche Ideen, die irgendwie (wenn auch mit Umwegen und vielen geplanten und ungeplanten Pausen) möglich sind – im Rahmen meiner individuellen Möglichkeiten.

Kreativität bedeutet, etwas Neues zu erschaffen, und hat viele Facetten. Denn das „Neue“ kann alles Mögliche bedeuten – von einem Gedanken bis hin zu einem komplexen Musikstück oder Kunstwerk! Das Wundervolle an der Kreativität im Alltag ist, dass sie es uns erlaubt, zu entspannen, den Geist frei zu bekommen, neue Dinge auszuprobieren und sogar mit einer besseren Leichtigkeit Probleme zu lösen.

Wer meint, er hätte keine Kreativität, darf gerne mal tief in sich gehen. 😊

Kreativität hat so viele Facetten, die vom Schreiben, Malen, Zeichnen, Backen, Musikmachen, Kochen, Stricken, Häkeln, Basteln bis zu allem Möglichen reichen kann, dass man – wenn man möchte – auch für sich etwas finden wird. Und dann zählt nur eins: mutig sein und loslegen. Es kommt nicht auf das Endergebnis an, sondern es geht nur um das Tun, um das Abtauchen und Bei-sich-Sein …

Einfach machen! Ja, einfach … 😉 Es muss kein Ergebnis geben, es muss niemand mitbekommen, man macht es erst einmal ganz für sich! So habe ich auch mit dem Malen begonnen. Fast heimlich und unsicher … Legt los und traut Euch! Das wünsche ich Euch!

Und hier kommen noch ein paar Beispiele:

Beton wird in Förmchen gefüllt.
Beton-Osterei.
Bemaltes Beton-Osterei.



MAT-DE-2201387-1.0-04/2022