Alltag leben mit MS – Familie, Freunde und Umfeld

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Familie Freunde und Umfeld

Bei einem Leben mit MS ist miteinander reden besonders wichtig. Das mag banal klingen, aber man sieht Dir von außen nicht immer an, wie es Dir geht. Damit Dein Umfeld besser auf Dich eingehen kann, ist es gut, wenn Du Deine Bedürfnisse äußerst. Miteinander reden ist aber gar nicht so einfach.

Bei all diesen Herausforderungen hilft es, offen miteinander zu reden und sich gegenseitig zuzuhören. Gemeinsam ist es leichter, einen Weg zu finden, sich neu auszurichten und füreinander da zu sein. Mit MS zu leben erfordert Kraft. Es bedeutet aber nicht, dass Du Deine Eigenständigkeit aufgeben musst.

Denk daran: Deine Zuversicht und Offenheit strahlen ab. Gehst Du Dein Leben positiv an, wird es auch Deinem Umfeld leichter fallen, Dir positiv und offen zu begegnen.

Nicht jeder muss alles wissen.

Wem Du von Deiner Diagnose erzählst, ist eine persönliche Entscheidung. Vertraue auf Dein Bauchgefühl, wenn Du entscheidest, ob, mit wem und wie viel Du über Deine Erkrankung reden möchtest. Die Unterstützung von Freunden und Familie kann Dir jedoch helfen, mit der MS und der Behandlung im Alltag umzugehen. Außerdem können Deine Angehörigen Dir helfen, den Stress zu verringern, den eine chronische Erkrankung mit sich bringen kann.

Die MS sollte aber nicht als Dauerthema permanent alles andere überschatten – ganz nach der Devise „So wenig wie möglich und so viel wie nötig”.

Dabei können Familie und Freunde helfen

  • Bei Arztbesuchen kann es hilfreich sein, wenn eine vertraute Person Dich begleitet. Vier Augen und Ohren sehen und hören mehr als zwei.
  • Unterstützung bei der Kinderbetreuung schafft Freiräume für Dich und Deinen Partner. 
  • Die Hilfe bei alltäglichen Aufgaben im Haushalt oder beim Einkaufen kann Dich entlasten und Dir mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben geben.

Professionelle Hilfe kann entlasten

Es ist nicht immer einfach zu erkennen, wann Du professionelle Hilfe brauchst. Sei es, um zu lernen, wie Du mit der Erkrankung und Deinen Sorgen umgehen kannst, oder, um die Familie zu entlasten und bestimmte Aufgaben auszulagern.

Sprich offen mit Deinem Partner und Deiner Familie, wenn Du an Deine Grenzen stößt. Überlegt gemeinsam, ob die Unterstützung durch Organisationen wie die Caritas und pro familia, MS-Ambulanzen, Babysitterdienste oder Psychologen sinnvoll sein könnte. Ein umfangreiches Dienstleistungsangebot für Menschen mit MS und ihre Familien sowie Adressen von Selbsthilfegruppen in Deiner Nähe bietet die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (www.dmsg.de) an.

Auch eine speziell ausgebildete MS-Nurse kann eine wichtige Bezugsperson sein. Sie hilft Dir in der Anfangsphase mit wichtigen Informationen und kann Vermittler, Vertrauensperson sowie Fürsprecher sein. Außerdem ist sie oft ein hilfreiches Bindeglied zwischen Dir und Deinem Neurologen.

Für die seelische Gesundheit kann es auch wichtig sein, psychotherapeutische Unterstützung oder einen Paartherapeuten zu Rate zu ziehen. Das ist nicht anders, als mit körperlichen Schmerzen zum Arzt zu gehen.

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