
Seit einem Jahr beschäftige ich mich mit der veganen Ernährung, die in meiner Ausbildung sehr kritisch betrachtet wurde. Da ich einige Veganer kennengelernt habe und sich Schlagzeilen über Massentierhaltung sowie über die Verbindung zum Klimawandel in den Medien häufen, wollte ich mehr über den Veganismus wissen. Danach war ich ganz erstaunt und wollte das nicht mehr unterstützen, sodass ich unmittelbar danach versuchte, so vegan wie möglich zu leben, was gut funktionierte. Ich fühlte mich sehr wohl, hatte dieses Jahr keinen Heuschnupfen mehr und unsere Küche ist so vielfältig wie nie zuvor.

Es macht schlichtweg eine Menge Spaß vegan zu kochen und für meine Gesundheit etwas zu tun sowie Tieren ihr Leben zu lassen – quasi drei Vorteile bzw. Fliegen mit einer Klappe zu schlagen?! Dennoch rate ich von veganer Ernährung zur Gewichtsreduktion ab, weil nach meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung keine Reduktionsdiät langfristig hilft.
Es kann auch sein, dass evtl. manche veganen Produkte nicht vertragen werden. Deswegen ist ein Abbruch aber nicht notwendig, sondern es wäre zu prüfen, woran es liegt. Auch bei mir ist das so und darum lebe ich auch nur „as vegan as possible“. Vegan leben geht nicht von heute auf morgen, denn es ist ein längerer Prozess, aber ein Versuch lohnt sich allemal. Wenn ihr Lust habt, freue ich mich, wenn ihr es einfach mal ausprobiert.

Wie wir wissen, gibt es unterschiedliche Ausprägungen der MS, und vielleicht habe ich auch nur eine Menge Glück mit dem Verlauf. Allerdings glaube ich, dass es sich immer lohnt, an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen, um alle Möglichkeiten auszuloten. Gestern erzählte mir eine alte Freundin, sie sei an Arthrose erkrankt und habe nicht mehr laufen können. Daraufhin machte sie sich auf den Weg, las über pflanzenbasierte Kost gegen Arthrose und probierte es aus, weil ihr nichts anderes mehr übrigblieb. Siehe da – sie ist seit längerer Zeit beschwerdefrei. Keineswegs lebt sie rein pflanzlich, aber sie schränkte den Konsum tierischer Produkte stark ein.
Sicherlich ist die Ernährung nicht der einzige Grund, weswegen es mir sehr gut geht, sondern ich betrachte auch die Bewegung und die seelische Ausgeglichenheit als wichtige Faktoren, um die MS in Schach zu halten.
Herzlichst und alles Gute
Karin