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Häufige Fragen zu COVID-19: Das solltest Du wissen

Corona unter der Lupe

Das Corona-Virus ist nach wie vor in der Presse und unserem Alltag präsent. Irgendwie haben wir uns daran gewöhnt und es ist nicht mehr auf allen Titelblättern. Aber endgültig zu den Akten legen können wir das Thema COVID-19 immer noch nicht. Das Virus kann man nicht sehen, riechen oder schmecken. Warum ist es so gefährlich? Wie kann man sich infizieren? Worauf muss man achten, um sich vor einer Infektion zu schützen? Wie macht sich die Infektion bemerkbar? Wer ist besonders gefährdet?

Das sind nur einige Fragen, auf die der nachfolgende Text Antworten geben soll.

    Den Namen „Corona“ verdankt das Virus seinem kranzförmigen Aussehen, er leitet sich aus dem lateinischen Wort „corona“ für Kranz oder Krone ab. Abgekürzt wird Corona-Virus als CoV. Da das Virus unter anderem das „Schwere Akute Respiratorische Syndrom“, kurz SARS, verursacht, wird es auch als SARS-CoV bezeichnet.

    Die durch das Virus ausgelöste Erkrankung trägt den Namen COVID-19, wobei "Co" für Corona, "VI" für Virus und "D" für den englischen Begriff für Krankheit „Disease“ steht. Mit dem Zusatz "19" wird das Jahr 2019 angegeben, das Jahr also, in dem sich das Corona-Virus von China aus in die ganze Welt verbreitete. Die Untergattung SARS-CoV-2 ist dabei der Erreger von COVID-19.

    Coronaviren sind seit Mitte der 1960er Jahre als Krankheitserreger bekannt. Sie können Menschen und Tiere infizieren und verschiedene Erkrankungen verursachen – von der typischen Erkältung bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie dem „Middle East Respiratory Syndrome“ (MERS) oder dem „Severe Acute Respiratory Syndrome“ (SARS).1

    Quellen:
    1. Bundesministerium für Gesundheit, https://www.zusammengegencorona.de/. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Aktuell gehen die Forscher davon aus, dass SARS-CoV-2 von Fledermäusen stammt und möglicherweise jedoch über mindestens einen Zwischenwirt auf den Menschen übertragen wurde. Die ersten Krankheitsfälle wurden im Dezember 2019 bei Menschen berichtet, die einen Markt in der chinesischen Stadt Wuhan besucht hatten.1

    Quellen:
    1. Bundesministerium für Gesundheit, https://www.zusammengegencorona.de/. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Die Übertragung des neuartigen SARS-CoV-2 erfolgt vor allem über Sekrete aus den Atemwegen, die beim Husten oder Niesen in die Umgebung freigesetzt werden. Dabei unterscheidet man zwischen größeren Tröpfchen und kleineren Aerosolen. Während Tröpfchen schnell zu Boden sinken und sich im direkten Umkreis des Infizierten auf Oberflächen absetzen, können Aerosole längere Zeit in der Luft schweben. Sie stellen das größte Infektionsrisiko dar, da sie eingeatmet werden können und so die Viruspartikel über die Schleimhäute aufgenommen werden. Das Tragen von Masken (besonders von FFP2-Masken) verhindert einerseits die Freisetzung von Tröpfchen und Aerosolen von infizierten Personen, anderseits schützt es gesunde Personen davor, Viruspartikel einzuatmen.

    Ein Abstand von 1,5 Metern reduziert zwar das Risiko, sich zu infizieren, aber gerade in kleinen Räumen ohne Luftzirkulation ist eine Infektion nicht auszuschließen. Im Außenbereich ist dagegen das Übertragungsrisiko bei einem Abstand von 1,5 Metern sehr gering.

    Kontaktübertragungen durch Berühren von Oberflächen oder Gegenständen sind extrem selten und spielen eigentlich nur im medizinischen Umfeld eine Rolle.²

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Generell können die Infektion und die Übertragung über alle Personengruppen erfolgen. Besonders gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf sind laut RKI ältere Menschen, wobei das Risiko ab etwa dem 50. bis 60. Lebensjahr ansteigt. Ferner besteht bei Rauchern sowie Menschen mit Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko - insbesondere bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge, bei chronischen Lebererkrankungen, einem Diabetes mellitus sowie bei einer Krebserkrankung. Außerdem ist das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöht bei Personen mit geschwächter Immunabwehr – sei es durch eine Erkrankung, die eine Immunschwäche bedingt, sei es durch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem beeinträchtigen wie beispielsweise Kortison oder Immunsuppressiva.²

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Die Infektion verläuft unbemerkt, zum Auftreten von Symptomen kommt es zumeist erst nach einer sogenannten Inkubationszeit von fünf bis sechs Tagen, eventuell bis zu 14 Tagen. Einen typischen Verlauf der Infektion gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand nicht.

    Die häufigsten Symptome, mit denen die SARS-CoV-2-Infektion sich bemerkbar macht, sind Husten, Schnupfen und Fieber. Seltener kommt es zu einer Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Als weitere Symptome können Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, eine Bindehautentzündung, Hautausschlag, eine Lymphknotenschwellung sowie Apathie und Benommenheit/Schläfrigkeit auftreten.2

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Bestehen keine Symptome, so ist eine Testung wenig sinnvoll. Denn die Inkubationszeit liegt bei bis zu 14 Tagen nach einer Ansteckung. Innerhalb dieser Zeit kann eine Infektion auch vorliegen, wenn keine Symptome spürbar sind.

    Das RKI empfiehlt eine Testung nur bei Personen, die COVID-19-Symptome aufweisen unabhängig vom Impf- bzw. Genesenenstatus.2 Dies bezieht sich allerdings auf Testungen in einem Testzentrum. Du kannst natürlich jederzeit zu Hause einen Test durchführen, aber bedenke:

    Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass man nicht mit dem Virus infiziert ist.

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Bei vielen Menschen verläuft die Infektion ohne eine Erkrankung, die Personen bemerken also gar nicht, dass sie mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Deswegen werden diese Infektionen auch oft nicht erkannt. Man schätzt, dass 55 – 85 % der Infektionen ohne jegliche Symptome verlaufen. Die häufigsten Symptome sind Husten, Schnupfen und Fieber, es können aber auch eine ganze Reihe anderer Symptome auftreten. Ein schwerer Verlauf ist zwar selten, kann aber lebensbedrohlich sein. Ca. 10 % der gemeldeten Erkrankten werden im Krankenhaus behandelt, ein Drittel davon auf der Intensivstation.2

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Das RKI geht davon aus, dass bei einem leichten bis moderaten Krankheitsverlauf eine Person 10 Tage nach Symptombeginn nicht mehr ansteckend ist. Bei einem schweren Verlauf oder bei Personen mit einer Immunschwäche kann es allerdings deutlich länger dauern.2

    Quellen: 2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 bildet der Körper Antikörper gegen das Virus. Das weist auf die Ausbildung einer Immunität hin. Es ist bislang jedoch nicht klar, wie lange diese anhält. Der Genesenenstatus gilt derzeit für 3 Monate.2

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Seit Dezember 2020 sind in Deutschland Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 verfügbar.² Hier findest Du mehr zu dem Thema „Impfen und MS“.

    Weitere Informationen findest Du auch im Artikel „Impfstoffe gegen Corona“.

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Menschen mit Multipler Sklerose sollten generell einen umfassenden Impfschutz besitzen. Es gibt davon abgesehen laut Angaben des Robert Koch-Instituts keinen Hinweis darauf, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem neuartigen SARS-CoV-2 durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung beeinflusst wird. Vielmehr werde der Impfling so vor Infektionen geschützt, die ihn auch in der Pandemiezeit zusätzlich gefährden können.2

    Quellen:
    2. Robert Koch-Institut (RKI), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html. Letzter Zugriff 30. März 2022.

    Es gibt durchaus Möglichkeiten, sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Unter anderem hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die erforderlichen Maßnahmen auf ihrer Internetseite unter www.infektionsschutz.de/coronavirus zusammengefasst.3

    Allgemein gilt demnach:

    • Teste Dich oder lasse Dich testen, wenn Du Krankheitssymptome hast. Doch auch ein negativer Test schließt eine COVID-19- Erkrankung nicht aus. Bleibe zu Hause und vermeide Kontakt zu anderen Menschen, vor allem zu Menschen mit einem erhöhten Risiko, zum Beispiel ältere, unvollständig geimpfte und/oder immunsupprimierte Menschen.
    • Impfen ist der beste Schutz gegen einen schweren Verlauf. Bereits die erste Impfung bietet einen gewissen Schutz, doch nur mit einer Booster-Impfung bist Du optimal geschützt.
    • Teste Dich, bevor Du Dich mit anderen Menschen triffst, auch wenn Du keine Symptome hast!
    • Falls Du Reisen ins Ausland unternehmen willst, informiere Dich über die dortigen Regelungen und die Bedingungen zur Rückreise nach Deutschland.
    • Auch wenn die Corona-Maßnahmen größtenteils einstellt werden, schützt die Einhaltung der Corona-Regeln auch weiterhin vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Sie werden der aktuellen Lage entsprechend angepasst.
    • Bei Fragen die vielerorts eingerichteten Hotlines für telefonische Beratungen nutzen. Informationen hierzu gibt es auf der Internetseite der Stadt/Gemeinde.

    Gerne kannst Du bei Fragen rund um das Thema "MS und Corona" auch unsere Mitarbeiter im MS-Begleiter Contact Center unter 0800 9080333 kontaktieren.

    Quellen:
    3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.infektionsschutz.de/coronavirus. Letzter Zugriff 30.März 2022.

    Was bedeutet Corona für Menschen mit Multipler Sklerose? Muss eventuell die MS-Therapie angepasst werden? Antworten von Experten findest Du hier.