Warum nicht mal ein neues Hobby in Angriff nehmen?

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Warum nicht mal ein neues Hobby in Angriff nehmen

Sich von der Krankheit nicht unterkriegen lassen, im Gegenteil: Aktiv sein und bleiben, das ist Krankheitsbewältigung. Dazu kann es beitragen, sich ein neues Hobby zuzulegen. Das verhilft oft zu Geselligkeit und bringt vor allem neuen Schwung ins Leben.

Hobby

Ob beim Singen im Chor, beim Gärtnern und Kochen mit Freunden oder beim Theaterbesuch im Rahmen eines Theater-Abonnements – Hobbys zu pflegen, bereichert das Leben. Besonders wichtig ist das für Menschen, die mit einem Handicap wie beispielsweise einer chronischen Erkrankung wie der MS leben. Sich vom sozialen Leben zurückzuziehen, zu Hause zu sitzen und zu grübeln ist die denkbar schlechteste Option, um trotz der Erkrankung ein erfülltes Leben zu führen. Einem neuen Hobby zu frönen, hält dagegen Körper und Geist agil. Wie wäre es zum Beispiel einmal mit Theaterspielen in einer Laienspielgruppe? Oder mit einem Tanzkurs mit dem Partner?

Die Möglichkeiten, ein neues Hobby in Angriff zu nehmen, sind heutzutage so gut wie nie zuvor. Groß ist beispielsweise das Angebot der Volkshochschulen (VHS, www.volkshochschule.de). Dort lässt sich unter anderem ein Sprachkurs buchen. Das ist für all jene besonders interessant, die bei ihrem Urlaub in Italien, Spanien oder an einem anderen Ort der Welt auch direkten Kontakt zur Bevölkerung suchen.

Kreativität ist gefragt
Wer eher kulturell interessiert ist, findet im VHS-Programm auch Veranstaltungen zur Kunstgeschichte sowie zur Teilnahme an Führungen und Exkursionen. Doch auch ein Kinobesuch, ein regelmäßiger Abend im Theater oder in der Oper oder bei einem interessanten Konzert wirken entspannend. Sie lenken ab von der Erkrankung und bringen den Betreffenden auf andere Gedanken.

Das gelingt noch besser, wenn man selbst kreativ wird: zum Beispiel beim Malen oder Zeichnen. Wem es an Erfahrung hierbei fehlt, der kann seine Neigungen in einem speziellen Kurs – etwa in der Aquarellmalerei oder auch der Seiden- oder Glasmalerei – erproben. Auch so lässt sich neue Farbe ins Leben bringen. Oder wie wäre es zum Beispiel mit einem Töpferkurs? Oder mit einem Kurs zum textilen Gestalten?

Übrigens: Wer sich damit schwertut, regelmäßig den „inneren Schweinehund“ zu überwinden und sportlich aktiv zu sein, kann sich durch das Beitreten in einem Sportverein selbst austricksen. Denn zum einen macht der Sport zusammen mit anderen mehr Spaß, zum anderen entsteht so eher eine Art Verpflichtung, sich aufzuraffen und aktiv zu werden. Das Vereinsleben trägt außerdem dazu bei, wieder öfter aus dem Haus zu kommen, Menschen mit gleichartigen Interessen kennenzulernen und vielleicht sogar neue Freundschaften zu schließen.

Es ist gleichgültig, für welches neue Hobby man sich entscheidet: Die Aktivität per se wirkt oftmals entspannend, weitet den Geist und bringt eine andere Sichtweise ins Leben. Außerdem wird so manches vorher übergroß erscheinende Problem durch einen gemeinsamen Kochabend mit Freunden, bei dem neue Rezepte erprobt werden, durch einen Besuch auf der Wellnessfarm mit der besten Freundin oder durch einen anregenden kulturellen Abend wieder auf ein normales Maß zurückgeführt.

Apropos

Schreibwerkstatt

Auch das Schreiben und der Umgang mit Texten ist eine kreative Tätigkeit, die den Geist rege hält und die gut geeignet ist zur Krankheitsbewältigung. Egal ob ein Tagebuch geschrieben wird, ein Leserbrief an die örtliche Tageszeitung oder eine Kurzgeschichte: Das Niederschreiben der Gedanken schult den Geist und kann entspannend wirken.

Übrigens lässt sich das Schreiben im Rahmen sogenannter Schreibwerkstätten auch in der Gruppe praktizieren. Dabei können gemeinsam Texte erarbeitet oder auch eigene Texte vor anderen Gruppenmitgliedern präsentiert und mit ihnen diskutiert werden.

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