So werden Angehörige zum „Physiotherapeuten“

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Bewegung

Alltägliche Bewegungen sind für manche Menschen mit Multipler Sklerose schwierig durchzuführen. Mit Unterstützung Deines Angehörigen können Alltagsbewegungen trainiert und Deine Koordination deutlich verbessert werden

Profil

Das Team
Christian Neuwahl ist staatlich geprüfter Physiotherapeut. Er arbeitet als Dozent an der Hochschule Fresenius und behandelt in der Düsseldorfer Praxis „360 Grad Physio“, in der die Fotos aufgenommen wurden, unter anderem Patienten mit Multipler Sklerose, um ihnen durch eine bessere Beweglichkeit zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

Anne Schumann ist Fitnessökonomin und Wirtschaftspsychologin und war mehrere Jahre im Personal Training, der Ernährungsberatung und als Kurstrainerin tätig

 

Übung: Wasser aus der Flasche in ein Glas gießen

 

Uebung 1

Bei dieser Übung sitzt Dein Angehöriger neben Dir am Tisch

 

Uebung 2

und schließt die Finger seiner Hand um Deine zweiten bis fünften Finger. Mit der anderen Hand umfasst er Deinen Daumen.

Uebung 3

Er bittet Dich nun, die Finger zu öffnen und den Daumen abzuspreizen und unterstützt Deine begonnene Bewegung mittels seiner eigenen Hände. Gemeinsam greift ihr die Flasche.

Uebung 4

Seine zweite, nun freigewordene Hand stabilisiert dabei Deinen Oberkörper an der Schulter, um ein Wegkippen des Körpers zur Seite zu verhindern. Gemeinsam hebt Ihr die Flasche an und führt sie zum Glas.

Uebung 5

Jetzt könnt Ihr zusammen die Eingießbewegung durchführen, wobei Du möglichst mit jeder Übung selbst mehr aktiv werden solltest.

Dein Angehöriger hilft Dir beim Umschließen der Flasche und sichert den Griff, indem er selbst ebenfalls mit einer Hand die Flasche greift, dabei aber versucht, Dich möglichst viel Gewicht selbst tragen zu lassen.

Es wird empfohlen, diese Übung zwei- bis dreimal täglich mit jeweils fünf Wiederholungen durchzuführen. Allerdings ist dabei nicht die Zahl der Wiederholungen wichtig. Entscheidend ist, dass die Übungen mit Ruhe und konzentriert wie beschrieben absolviert werden.

Fotos: Ursula Nerger

GZDE.MS.20.01.0025