Mit Freunden und Bekannten kann man was erleben …

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Mit Freunden und Bekannten

Die Diagnose Multiple Sklerose kann das ganze Leben umkrempeln. Häufig hat die Erkrankung auch Auswirkungen auf das Familienleben und kann Freundschaften verändern. Du fragst Dich vielleicht, wem Du was erzählen sollst, wann und vor allem – wie? Wie werden die Menschen in Deinem Umfeld reagieren?

Es ist möglich, dass sich selbst langjährige Freunde anfangs zurückziehen, weil sie verunsichert oder überfordert sind. Habe Geduld und gehe aktiv auf sie zu, um Verständnis zu signalisieren. Es kann ihnen helfen, wenn …

  • Du Dir Zeit für offene Gespräche mit ihnen nimmst und erklärst, was MS bedeutet, um Vorurteilen vorzubeugen.
  • Deine Freunde wissen, dass Du vielleicht selbst nicht immer genau weißt, was die Erkrankung für Deinen Alltag bedeuten wird.
  • Du ihre Hilfe annimmst. Damit gibst Du Deinen Freunden ein gutes Gefühl und sie erhalten selbst Kraft.
  • Du Deine Grenzen klar definierst. So können Freunde besser abschätzen wann Du Hilfe möchtest und wann du lieber darauf verzichtest.

Setzt Eure gemeinsamen Aktivitäten fort. Sie sind wichtig für eine stabile Freundschaft. Sprecht über die Veränderungen in Deinem Leben. Dabei sollte die MS nicht als Dauerthema alles andere überschatten, aber sie muss akzeptiert und sollte bei Bedarf in die gemeinsamen Aktivitäten integriert werden – ganz nach der Devise „So wenig wie möglich und so viel wie nötig”.

Für neue Freunde und Bekannte gilt: Hör auf Dein Bauchgefühl, wem Du was über Deine Krankheit erzählen möchtest. Vor allem, wenn Du jemanden noch nicht lange kennst oder Du nur kurz mit jemandem zusammenkommst, musst Du nichts über Deine Erkrankung erzählen. Außer Du möchtest es. Dann solltest Du Dich nicht scheuen, das Thema anzusprechen.

Triffst Du Dich regelmäßig mit Menschen, die Dir aber nicht unbedingt sehr nahestehen, kann es hilfreich sein, die MS offen anzusprechen. Sie können Deine Situation dann leichter nachempfinden und Dich bei Bedarf unterstützen.

Freundschaften und gemeinsame Aktivitäten sind wichtig, machen Spaß und geben Kraft; sie gehören ganz einfach zum Leben.

Ich fühle was, was Du nicht siehst
Viele Symptome der MS sind für Außenstehende nicht sichtbar. Deshalb werden sie manchmal nicht ernst genommen oder falsch verstanden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Fatigue. Viele Menschen werden mit unpassenden Kommentaren bedacht. „Du warst wohl mal wieder zu lange aus?“, „Müde bin ich auch oft“, „Jetzt stell Dich nicht so an, so schlimm kann es doch nicht sein“, das sind nur einige der Bemerkungen die Menschen mit MS sich anhören müssen. Dabei ist Fatigue eine schwerwiegende Einschränkung und kann nicht einfach mal „weggeschlafen“ werden. Auch andere Symptome und Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schwindel führen manchmal zu Missverständnissen. Hier hilft meist nur Information. Sprich mit Deinen Freunden und kläre sie über die MS und ihre Auswirkungen auf.

Dabei hilft es Verständnis für Deine Umwelt aufzubringen. Auch wenn die Kommentare nerven, sich zu ärgern nutzt meist nicht. Viele Menschen wissen wenig über die MS und haben Angst das Thema anzusprechen. Du hilfst nicht nur Dir, sondern auch anderen Betroffenen, wenn Du mehr Bewusstsein für die MS schaffst und Deinem Umfeld erklärst was ein Leben mit MS bedeuten kann.

GZDE.MS.20.01.0012