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Ja, MS ist bis jetzt unheilbar, aber mein Optimismus auch!

Torsten mit einem Ihm gehts gut T-Shirt s

Aufgeben und den Kopf in den Sand stecken war und ist keine Option für mich!

Ich habe vor ein paar Jahren im Krankenhaus einen Mann kennenlernen dürfen, der seit über 30 Jahren mit HIV infiziert ist. Man hatte ihm damals nicht so viel Hoffnung machen können, dass er lange leben würde. Da die Forschung aber in medizinischen Bereichen in den letzten Jahrzehnten immer mehr und erfolgreicher wurde und es dadurch mittlerweile gute Chancen gibt, dass die Infektion nicht ausbricht und zu AIDS wird, lebt mein Bekannter zum Glück immer noch. Er war und ist immer ein Optimist und hofft weiterhin auf den Durchbruch, dass man die Krankheit bald endgültig besiegen kann.

Genauso wie mein Bekannter sehe ich das auch. Ich bin also ein Optimist, denn es kommen immer und immer neue Medikamente für (gegen) die MS. Als ich 1998 die Diagnose erhielt, brach natürlich erstmal meine kleine heile Bausteinewelt zusammen. Ein Leben, das ich mir eigentlich anders gedacht und vorgestellt habe. Nach einer kurzen Deprizeit habe ich wieder nach vorne geschaut und hab mir nur gedacht: „MS, du Arsch, nicht mit mir.“ Wir zwei sind ja mittlerweile per Du. ;-)

Mein Leben ist dank der MS aber auch wie ein Überraschungsei oder ein unendlicher Adventskalender, man weiß nie, was drin ist und was einen erwartet. Wie bei solch einem Ei oder Kalender ist es zum Glück meistens etwas Tolles oder was Süßes.

Als ich zum Beispiel von einer netten MS-persönlich-Bloggerin gefragt wurde, ob ich nicht mal Lust hätte, einen Artikel für den Blog zu schreiben, habe ich mir gedacht, okay, ich sitze ja eh den ganzen Tag rum und habe Zeit, dann mach ich das mal. Mittlerweile gehöre ich zum festen Bloggerteam und erlebe unglaublich viele tolle Dinge oder denke über Sachen nach, worüber ich mir vor der MS nie Gedanken gemacht hätte. Ich war beispielsweise Anfang des Jahres in Berlin zum Bloggertreff von MS persönlich. Vorher war ich noch nie in Berlin und weiß auch nicht, ob ich irgendwann mal dorthin gefahren wäre. Es war wirklich sehr schön, mal die anderen Blogger persönlich kennenzulernen. Dank meiner Begleitperson, meinem besten Freund Olli, habe ich auch etwas von der Stadt sehen können. Ich möchte mich auf diesem Weg auch noch bei Stefan S. alias „Corel-Draw-Gott“ aus Soest bedanken: Ohne ihn hätte ich nicht so schnell von MS persönlich erfahren und so viele schöne Dinge erleben können.

Ich bin davon überzeugt, dass sich trotz der MS und dem Rollstuhl immer eine Möglichkeit ergibt, sich das Leben relativ schön zu gestalten. Bleibt eine Tür zu, öffnet sich dafür eine andere.

Wie bei anderen Krankheiten auch werden immer neue Ansätze gefunden, die MS zu bekämpfen oder sie irgendwann zu heilen! Ich weiß natürlich nicht, ob ich das noch erlebe, aber ich bin optimistisch, dass es in Zukunft eine Lösung gibt!

Was ich euch damit sagen möchte, ist einfach nur, dass man seinen Optimismus nicht verlieren sollte, auch wenn es manchmal schwerfällt. Es gibt ja diesen tollen Spruch „das Leben geht weiter, nur anders“. Was soll ich dazu sagen? Ich sage „ja es stimmt“. Seitdem ich seit 2004 im Rolli sitze, ergaben sich immer irgendwelche Möglichkeiten, das Leben in einer guten und schönen Art zu genießen!

Ja, ich bin unheilbar optimistisch!

Euer Torsten

PS: Es gibt doch etwas, in dem ich ein Pessimist bin, Plätzchen backen! Ich weiß eigentlich immer das es wahrscheinlich nix wird, aber versuche es trotzdem jedes Jahr zu Weihnachten aufs Neue. ;-)

Torsten seine Plätzchen

GZDE.MS.18.06.0428