
Im Interview erfahre ich, wie Annina die Schwangerschaft erlebt. Und wie glücklich sie war, als nach einem missglückten ersten Versuch beim zweiten Mal der Moment der Morgenübelkeit einsetzte. Sie muss selbst darüber lachen, wie man sich so über Brechreiz freuen kann. Seither freut sie sich auf jede Ultraschall-Untersuchung.
Die MS ist still. Sie spürt die Symptome, die sie auch vorher schon hatte, zum Beispiel taube Fingerspitzen. Ansonsten ist aber alles ruhig. Zurzeit spricht sie mit verschiedenen Hebammen über das Stillen und hat sich noch immer nicht entschieden, ob sie es tun soll oder nicht.
Ein Mann für Überraschungen
Sven liebt es, seiner Frau schöne Alltagsmomente und kleine Überraschungen zu bereiten. Er ist von der Sorte Mann, der einfach so Blumen kauft, der einfach so mal einen Badezusatz mitbringt oder seine Liebste bekocht. Ihm ist es wichtig, dass jeder Tag als ein schöner gelebt wird – nicht nur Geburtstage oder Feiertage.

Er verrät mir im Interview, wieviel Halt ihm Annina gibt. Es ist keine einseitige Beziehung zwischen den beiden. Auch wenn sie häufiger mal aufgrund ihrer Einschränkungen seine Hilfe benötigt, so wertschätzt er es, wie sie ihn umgekehrt immer wieder zurück auf den Boden holt.
Das wird schon klappen
Ob es Anninas Natur ist oder Svens positiver Einfluss: Sie ist ohne Zweifel, dass sie das Leben mit ihrer MS und dem Kind wuppt. Die ein oder andere Sorge kreuzt manchmal ihre Gedanken. Oft jedoch gar nicht unbedingt auf die Krankheit bezogen, sondern auf ihre allgemeine Fähigkeit, eine gute Mutter zu sein, das Kind gut zu erziehen, streng genug sein zu können, wenn es notwendig wird, solche Dinge.
„Respekt sollte man vor vielem im Leben haben. Aber niemals Angst.“ (Sven)
Respekt haben beide vor der bevorstehenden Aufgabe, aber keine Angst, sagen sie unabhängig voneinander im Interview. Wir spüren, wie sehr die beiden sich ergänzen und wie viel Willenskraft und Herzenswunsch hinter dem gemeinsamen Familienleben und eben auch hinter dem Kind stecken. Durch ihre positive Ausstrahlung bleibt auch bei uns im Team kein Zweifel, dass sie diese Aufgabe meistern werden. Einfach stark.